Hallo,
ich finde das Thema auch sehr interessant.
Zur Zeit träume ich nicht so oft, aber ich hatte eine Zeit lang viele Träume, die das widergespiegelt haben, was gerade in mir los war.
Ich habe oft geträumt, dass ich alte Gemäuer, Höhlen und Keller erforsche, bin im Untergrund herumgekrochen, hab teilweise Sachen von früher wiedergefunden, teilweise wurde ich verfolgt, teilweise habe ich jemanden verfolgt, manchmal hat die Decke schon angefangen herunterzurieseln. Hab dann mal bisschen zum Thema Traumdeutung gegoogelt und rausgefunden, dass das heißen kann, dass man sich sehr mit sich und seinem Unterbewusstsein beschäftigt. Hat es zu der Zeit sehr gut getroffen.
Eine Zeit lang hatte ich auch das Gefühl, durch meine Depressionen ist in meinem Leben der Zug abgefahren, ich verpasse das Leben, die anderen heiraten, kriegen Kinder, machen ihren Abschluss, arbeiten, bauen sich ihr Leben auf usw. Nur ich sitze seit Jahren mit Depressionen berentet zuhause und kriege vom Leben nichts mit, weil ich nur noch ums Überleben kämpfe. In der Zeit habe ich oft geträumt, dass ich versuche den Zug zu erwischen, aber der Fahrscheinautomat geht nicht, Leute versperren mir den Weg zum Zug, der Weg ist zu weit, mein Gepäck ist weg. Das gleiche am Flughafen und Bus und U-Bahn.
Oder ich bin mit meiner Jugendgruppe weggefahren, aber ich musste als einzige zurück, weil ich mein Gepäck vergessen hatte, und die anderen sind ohne mich gefahren...
Und diese Träume von Prüfungen in der Schule kenne ich auch, nur etwas anders. Ich gehe das ganze Jahr über in die Schule und lerne und merke 5 Tage vor dem Abi erst, dass ich in 5 Tagen Abi schreibe. Oder ich sitze im Unterricht und mir fällt auf, ich muss ja auch in Latein Abi machen, aber ich hatte das Schuljahr überhaupt keinen Latein-Unterricht, weil ich das völlig verpeilt habe, dass ich Latein machen muss und mich da nicht angemeldet habe.
Was ich mal richtig ustig fand, war, dass ich mich in einem Traum an einen anderen Traum erinnert habe. Im ersten Traum habe ich jemanden verfolgt und am Ende eines Ganges war ein kleines Geschäft. Ich bin da rein und der Verkäufer hat mich so vollgequatscht, dass ich den anderen verloren habe. Im nächsten Traum war es die gleiche Situation wieder, aber diesmal habe ich mir gedacht, diesmal gehe ich nicht in den Laden, der Typ hält mich bloß wieder auf, und bin am Laden vorbeigelaufen.
Kenny hat geschrieben:
Oft signalisieren mir die Tagträume, was in meinem Leben fehlt, welche inneren Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Ich finde, dass man aus solchen Tagträumen auch sehr gut neue, kleine Ziele für sich selbst formulieren und umsetzten kann. Oft sind mir meine Tagträume auch hilfreich bei der Überwindung tiefster depressiver Krisen, denn ich kann mich dann einfach mal wegträumen, wenn ich die aktuelle Realität im dunklen Abgrund definitiv nicht mehr ertragen kann.
Ich träume mich auch oft weg, finde das entspannend. Manchmal kriege ich dadurch erst wieder Zugang zu meinen Gefühlen oder merke, was mich unterbewusst so beschäftigt. Ja, und manchmal ist die Wirklichkeit nur zu ertragen, wenn man sich ab und zu in eine schönere "Wirklichkeit" "wegbeamt". Früher habe ich mir vor dem Einschlafen Pferde-Geschichten ausgedacht, jetzt sind es halt andere Geschichten. Man muss halt nur aufpassen, dass man nicht anfängt, in einer eigenen Scheinwelt zu leben.
Liebe Grüße,
DieNeue