Hallo zusammen,
ich bin neu hier und es geht mir im Moment ziemlich mies. Mein größtes Problem ist eine ziemlich schreckliche Innere Unruhe, die mich oft kaum ruhig sitzen lässt. Die Anspannung ist oft kaum auszuhalten, es ist keine Panikattacke, die hatte ich auch schon - es fühlt sich aber oft wie eine beginnende Attacke an.
Eigentlich bin ich nur mit einem spürbar viel zu hohen Blutdruck, der durch eine große Überlastung bei der Arbeit entstanden ist, zu meiner Ärztin gefahren. Ich bekam ein Mittel zum Blutdrucksenken. Es half nichts. Kurze Zeit später wieder zur Ärztin, zweites Mittel dazu bekommen. Es wurde kaum besser.
Beim dritten Besuch in der Praxis bekam ich dann eine Krankschreibung und gleichzeitig wurde mit einem wahnsinnigen Tempo eine psychosomatische Reha in die Wege geleitet. Als Diagnose stand auf der AU und auf dem Antrag dann Erschöpfungsdrepression, Überforderrungssyndrom und erst an dritter Stelle der hohe Blutdruck. Ich bin damit erstmal gar nicht klargekommen, ich hatte doch gedacht, es ist "nur" der hohe Blutdruck, zwei oder drei Wochen AU, dann würde ich wieder arbeiten, das hatte ich wirklich geglaubt. Aber mein Job hat mich krank gemacht, das war Dauerstress und Ausnutzen ganz extrem. Meine Ärztin wusste, was und wie ich arbeite und kennt mich schon seit vielen Jahren, auch meine Kinder und unsere ganze Situation. Ich habe dabei gar nicht gemerkt, was diese Arbeit über 2,5 Jahre psychisch mit mir gemacht hat. BurnOut kann ich dabei auch besser sagen als Erschöpfungsdrepression. Dabei ist es ja das gleiche.
Seit ich krank geschrieben bin, bin ich psychisch immer mehr abgerutscht. Nachdem ich mich zuerst nur rein körperlich erschöpft fühlte, muss ich mir langsam eingestehen, dass der hohe Blutdruck nur ein körperliches Signal dafür war, was psychisch mit mir passiert ist.
Am schlimmsten ist für mich, wie ich oben schon geschrieben habe, eine wirklich schreckliche Innere Unruhe und Anspannung. Ich kann ganz schlecht alleine sein, dann steigere ich mich da immer mehr rein. Ich nehme an, einige oder viele von euch hier kennen das auch. Vielleicht habt ihr ein paar Tipps, wie ich mit dieser Unruhe ungehen kann.
Ich lebe seit kurzem alleine mit meiner Tochter (16) hier zuhaue, mein Sohn (22) ist vor knapp drei Wochen hier ausgezogen. Damit kann ich ganz schlecht umgehen. Ich weiß, ich darf ihn nicht aufhalten oder gar anflehen, wieder zurück zu kommen. Aber ich tue mich sehr schwer damit, dass er gerade JETZT, wo es mir wirklich schlecht geht, ausgezogen ist. Und mir tut meine Tochter leid, weil sie es jetzt mit mir alleine hier "aushalten" muss.
Ich warte auf die Reha und hoffe sehr, dass ich es schaffe, bis dahin durchzuhalten. Aber mit der Zeit habe ich doch immer mehr sehr schlechte Phasen, wo mich diese Unruhe, dieser innere Druck so sehr überrollt, dass ich es kaum mehr aushalten kann. Gleichzeitig habe ich auch Angst vor der Reha, weil ich dann das erste Mal ganz ohne meine beiden Kinder sein werde. Ich bin seit 14 Jahren mit den beiden alleinerziehend.
Soweit erstmal zu mir, ich möchte euch nicht gleich mit einem noch längeren Text "abschrecken". War vielleicht jemand hier schon einmal in der Situation, in der ich jetzt bin? Vielleicht hat auch jemand in ähnlicher Situation schon eine Reha gemacht? Ich erzähle gerne mehr von mir, ihr könnt ruhig Fragen stellen und ich hoffe auf einen guten Austausch mit Menschen, die aus eigener Erfahrung verstehen, in welcher Krise ich jetzt stecke.
Liebe Grüße und danke fürs Lesen
DieSonne
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